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KirgistanJurten, Pferde und Konfibrot

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20. August 2009 - 14. September 2009
Reisetag Nr. 1187 - 1212

In vier Stichworten

Wir schlitterten die matschige Passstrasse hinunter und machten Halt für eine ausgiebige Teepause, bevor es noch ein weiteres Stück bergab ging. Nachdem sich das Tal weitete, erwartete uns eine grosse Ebene mit Pferdeherden, Jurten und hohen Staubwolken, die über die Fahrbahn fegten. Wir stemmten uns gegen den Wind und sahen zeitweise keine zehn Meter weit. Es wurde ein langer Tag und wir waren froh, uns in ein nettes Homestay verkriechen zu können. Just, als es zu regnen anfing.

Wie die Tadschiken sind auch die Kirgisen geborene Gastgeber. Dies rührt vermutlich von ihrer jahrhundertealten Tradition als Nomaden, welcher sie auch heute noch zu einem gewissen Grad nachleben, wenn sie die Sommermonate in ihren Jurten auf den Jaloos, den hochgelegenen weiten Weideflächen, verbringen. Als Erstes erhält man als Willkommenstrunk einen Tee, meist zusammen mit herrlich frisch duftendem Brot und Aprikosenkonfitüre. Überhaupt war jede Mahlzeit von Brot und Konfitüre begleitet – es war ein Schlaraffenland für uns. Meist gab es auch noch frische sämige Butter dazu, was dazu führte, dass wir normalerweise bereits voll waren, als der Hauptgang eintraf. Was uns natürlich nicht davon abhielt, zum Dessert nochmals einen halben Laib Konfibrot zu verspachteln ;-) Uns blieb es schleierhaft, wie die Hausfrauen zu jeder Tageszeit frisches selbst gebackenes Brot auf den Tisch kriegten.

Überhaupt war es schön mitzuerleben, wie hierzulande wirklich noch das meiste hausgemacht ist. Eier von den eigenen Hühnern, das brächten wir ja auch noch zustande und selbst Konfitüre und ab und zu mal ein Brot oder einen Zopf sonntags. Allerdings wohl kaum aus dem Holzofen... Aber es geht ja noch weiter: Kühe melken, Rahm abschöpfen, in der Zentrifuge zu Butter verarbeiten. Milch aufkochen und zu „Krut“, einer Art Frischkäse zu verarbeiten und und und... Nun gut, das war ihr Job. Wir genossen es, uns hinzusetzen und zu verspeisen, was Hof und Garten hergab.

Osch – das Gelobte Land

Wir waren momentan zu sechst unterwegs, das holländische Paar Marija und Nils und Patricia und Thomas aus Schweden. Und jeden Abend, wenn wir uns langsam die Zehen abfroren, dachten wir voller Wonne an Osch, der Fleischwerdung unserer Gelüste, dem Füllhorn üppiger Mahlzeiten, dem Land, wo Milch und Honig aus der Duschbrause strömt, wo Bier aus dem Tiefkühlfach kommt, wo man mit Sandalen und T-Shirt rumlaufen kann, wo man auf einem Bico-Flex-Luftfeder-Kamelhaar-Bett mit aprilfrischduftender Bettwäsche ins Reich der Träume herübergleiten kann...

Es brauchte allerdings nochmals drei Etappen, bis wir das Gelobte Land erreichten. Ein letzter Blick auf die frisch verschneiten Gipfel des Pamir-Gebirges und wir stürzten uns hinunter. Entgegenkommende Radler waren mit T-Shirt und Shorts unterwegs, während wir noch immer mit Thermowäsche, Faserpelz, Handschuhen und Mützen strampelten. Doch Schicht um Schicht entledigten auch wir uns unserer Winterkleider. Innerhalb von zwei Tagen verloren wir über dreitausend Höhenmeter und das Klima änderte sich merklich. Die wärmeren Temperaturen mussten wir uns allerdings mit ein paar Regengüssen erkaufen. Aber wer will denn da schon meckern...

Wir wir da so den letzten Pass hochstrampelten, entdeckten wir ein Thermalbad was uns nach Jelandy ziemlich kalt liess aber die Holländer wollten sich das heisse Vergnügen nicht entgehen lassen. Während wir also warteten, lud uns eine einheimische Familie zum Mittagessen ein. Was für eine Tafel! Oschs Füllhorn schien sich bereits hier entleert zu haben. Berge von verschiedenem Brot, Käse, Wurst, Schaf mit Kartoffeln, Früchte, Schokolade, Bier in Fünfliter-Flaschen, Wodka, Stutenmilch, ... Wir mussten unsere Ur-Instinkte zügeln, um uns nicht komplett zu blamieren, ansonsten wären wir wohl mit aufgesperrtem Mund und rudernden Armen durch den Berg herrlichen Essens gepflügt.

Osch machte seinem Namen, respektive unserem Wunschdenken alle Ehre. Im Supermarkt konnte man sich mit Käse, Gewürzschinken, Essiggurken und Oliven eindecken und genüsslich im frisch bezogenen Bett im Hotel DeLuxe vor dem zur Kinoleinwand umfunktionierten Laptop verspeisen. Im Rich Men Café gab's zu gefüllter Pouletbrust an Weissweinsosse und Lammkoteletts mit Rosmarin eiskaltes Baltica-Bier aus eisgekühlten Gläsern. Was für ein Leben! - Ein Wunder, dass wir uns überhaupt von hier losreissen konnten.

Nun aber genug vom Essen – als ob wir jemals Hunger hätten leiden müssen!

Song Kul – John Brö Wayne und Patrizia Winnetou

Wir fuhren weiter ins Zentrum des Landes. Kaum war man von einer der beiden Hauptrouten abgekommen, löste sich der Strassenbelag in Nichts auf. Das war natürlich einerseits ein bisschen mühsam, andererseits verringert das entsprechend den Verkehr auf ein absolutes Minimum. Die Gegend war wieder sehr ländlich. Am Strassenrand konnte man Honig, Stutenmilch in Colaflaschen, frischen Käse, Früchte und Gemüse kaufen. Die Anwohner verkauften das, was sie nicht für den eigenen Verzehr brauchten. In den kleinen Dörfern musste man die Läden allerdings suchen. Sie haben es nicht so mit Reklame oder Beschilderung hier in Kirgistan. Eine gute Idee war jeweils, einfach nach einer offenstehenden Tür Ausschau zu halten. Dahinter verbarg sich meist ein kleines Lädeli mit dem Allernötigsten. Brot kriegte man relativ einfach: Wenn man danach fragte, fand sich fast in jedem Haus und zu jeder Tageszeit etwas Frischgebackenes. Das Wasser holte man sich aus dem Pumpbrunnen am Dorfplatz und manchmal gab es sogar fliessendes Wasser am Strassenrand. Eine Wasserleitung ins Haus, davon konnte man ausserhalb der Stadt nur träumen. Aber immerhin war die elektrische Versorgung um Welten besser als in Tadschikistan. Fast keine Stromunterbrüche und Spannungsschwankungen à la Pamir waren selten. Dort pendelte die Spannung zwischen fünfzig und hundert Volt, wo sie eigentlich 230V sein sollte, was die müden Funzeln kaum zum glimmen brachte und so ein bisschen Schummer-Kuscheldisco-Feeling verbreitete.

Auf dem Land und auch in den Städten lebten die Familien auf einem kleinen Stück Land. Mauern rundherum und durch ein grosses Eisentor abgeschlossen. Das Wohnhaus im vorderen Teil, Garten dahinter, das Plumpsklo in einer Ecke, der Hühnerstall in einer anderen. Meistens auch noch Platz für eine Kuh und zwei Schafe. Manchmal auch Pferde. Irgendwie wirkte es idyllisch, auf der anderen Seite: Wieso musste hier jedes Grundstück ummauert und mit grossen Eisentoren verriegelt sein?

Wenn man in der Ferne ein Dorf entdeckte, entpuppte es sich beim Näherkommen oftmals als Friedhof. Den Toten werden hier je nach Budget ausgefallene Mausoleen errichtet. Gekachelte Moscheen im Miniformat, Jurten aus Metall, Lehmbauten oder ganz schlicht und einfach ein Erdhaufen markiert mit zwei Steinen für die Frauen, einem für verstorbene Männer. Wie stark verbunden die Kirgisen mit ihren Pferden sind, sieht man an den vielen Pferdeschweifen, die vielerorts über den Grabstätten hängen.

Ja, und reiten gehen, das wollten natürlich auch wir hier! Statt das Tandem zum dreitausendreihundert Meter hoch gelegenen Song Kul zu schieben oder zu tragen, mieteten wir uns zwei Pferde mit Führer. Am frühen Morgen ging es los und wir überwanden die zweitausend Höhenmeter gemütlich auf dem Pferderücken. „Schu!“ zusammen mit einem Peitschenhieb auf den Hintern und die Pferde überwanden jede Steigung. Wenn das bloss mit dem Tandem doch auch so einfach wäre... Auf dem Pass herrschte dichter Nebel, sodass wir um unseren Führer froh waren, auch wenn wir leider kein einziges Wort mit ihm wechseln konnten. Am Nachmittag herrschte herrliches Herbstwetter und wir zottelten nochmals alleine los, jagten die Pferde im Galopp über die weiten Jaloos. Vorbei an Yak-, Pferde- und Schafherden. Per Hafermotor erklommen wir die Hügel der Umgebung und genossen den grandiosen Ausblick auf den kristallklaren See, in dem sich der unendliche Horizont spiegelte. Es war einfach prächtig!

Die Nacht verbrachten wir jeweils in Jurten der Hirten, die hier ihre Sommerweiden hatten. Das Essen war einfach und köstlich, frischer Fisch aus dem alpinen Gewässer, Suppe und viel Butterbrot natürlich. Abends wurde der Ofen in der Mitte des Filzzeltes mit Yakdung angefeuert. Dazu heisser Tee aus dem dampfenden Samowar. Genächtigt wurde auf Teppichen, Schafsfellen und Flohmatten. Wildwestfeeling auf kirgisisch!

Issyk Kul

Nach drei Tagen tauschten wir die Pferde- wieder gegen Velosättel. Wir fuhren in nördlicher Richtung zum Issyk Kul, dem zweitgrössten alpinen See der Welt. Einmal mehr genossen wir das Zelten (auch wenn wir wegen der Wetterkapriolen den Boden mit einer Schutzfolie abdichten mussten). Die Ausmasse des Sees waren wahrlich gigantisch, es herrschte eine Dünung wie am Meer und eines Abends konnten wir ein herrliches Wetterschauspiel beobachten. Ein veritabler kleiner Orkan zog vorbei, peitschte den See auf, verdunkelte die Umgebung und entleerte sich vor unseren Augen. Binnen Minuten herrschten Sturmwinde und wir hatten alle Mühe, das Zelt im sandigen Boden zu verankern.

Meistens genossen wir es, den Elementen ausgesetzt zu sein. Manchmal auch nicht. Anderntags goss es wie aus Kübeln und es war bitterkalt. Wir waren knapp unter der Schneefallgrenze. Dieser Temperatursturz war nix für uns (und zu dieser Jahreszeit eigentlich auch nicht geplant), also wollten wir bis zur nächsten Stadt verladen. Einfacher gesagt als getan in Kirgistan. Hierzulande muss man sich quer auf die Strasse legen und Leuchtraketen abfeuern, um jemanden anzuhalten, nur schon, um nach dem Weg zu fragen. Geschweige denn, zwei Touris mit Riesenvelo mitzunehmen. Das hatten wir bis jetzt noch selten erlebt. Die Busse hatten unpraktischerweise keine Dachträger und Pick-ups gab es so gut wie gar nicht. Hier beherrschten deutsche Schlitten aus dem Hause Mercedes-Benz respektive Audi das Strassenbild. Während in Usbekistan noch die guten alten russischen Mini-Mikey-Mouse-Comic-Autöli über die Strassen holperten und sich die Tadschiken vorwiegend mit der Volksmarke Opel begnügten, waren hier Edelflitzer der fahrende Untersatz der Wahl. Auch wenn wohl bereits eine Million Kilometer auf dem Tacho und modellmässig aus den Achtzigerjahren. Also mussten wir uns an die Lastwagen halten. Nach den obligaten Tarifverhandlungen (nix ist gratis hier) wurde die Fracht umgepackt, um Platz für unser Gepäck zu schaffen. Selbstverständlich wurde unterwegs ein kleiner Umweg eingelegt und die Ware „nur schnell fünf Minuten“ auszuladen. Anderthalb Stunden später waren wir dann wieder auf der Hauptstrasse unterwegs...

Die wichtigste Frage in Kirgistan war diejenige nach der Herkunft. Statt „Hallo“ oder „Salaam“, rief man der Einfachheit halber nur „Askuda?“, was soviel heisst, wie „woher kommst du?“. „Schwizaria!“ – „Ah, Schwezia!“ – „No, Schwizaria!“ – „Yes, Schwezia, Skandinavia“ – „No, Schwizaria, Germania, Italia...“ – „Yes, Schwezia, Vikings!“ – „No, Schwizaria, Jollolodiuh!“ – „Yes, Schwezia!“ – „Yes, Schwezia!“. Kommen wir halt aus Schweden. Wieso fragen sie denn eigentlich, wen sie am Schluss eh selbst bestimmen, woher wir kommen. Gut, immerhin redeten sie mit uns, was nicht immer ganz selbstverständlich war. Oftmals hörten wir „No“ oder „Njet“, bevor wir überhaupt den Mund aufgemacht hatten, um unser Anliegen anzubringen.

Eigentlich würde man von den Kirgisen ein bisschen mehr Offenheit gegenüber Touristen erwarten, denn dieses Land scheint im Fokus westlicher NGOs zu stehen, welche sich zur Aufgabe gemacht haben, den so genannten „Community Based Tourism“, also den lokalen Tourismus zu fördern. Und so den Bewohnern ländlicher Gebiete eine neue Einnahmequelle zu erschliessen. Vor allem Frauen werden animiert und unterstützt, Home- und Yurtstays zu führen, Souvenirs lokal aus natürlichen Materialen und nach traditionellen Verfahren herzustellen. Das funktioniert eigentlich sehr gut, auch wenn man an der Vermarktung des Ganzen noch etwas schrauben könnte.

Während die Frauen also filzen, weben und stricken, gehen die Männer wichtigeren Dingen nach: Wodka ist hier das Getränk der Wahl. Wenn man eine Ansammlung Männer sieht (das heisst mindestens zwei Personen), geht bestimmt ein Glas russischen Branntweins im Kreis herum. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Und egal ob es sich dabei um Taxifahrer, Lehrer oder Bauern handelt. Dass Trinken aber nicht nur ein sozialer Akt ist, sondern so alltäglich wie ein Kaugummi oder eine Zigarette, das sieht man an den Kiosken. Dort trinkt Mann schnell im Vorbeigehen einen Schuss Wodka. Und welchen Stellenwert der Schnaps in der täglichen Diät einnimmt, zeigte sich, als wir mit unseren fünfliter Kanistern nach Wasser fragten und uns der nette Hausherr statt uns zum Pumpbrunnen zu führen zehn Liter Wodka einschenken wollte...

Auch das ein Erbe Väterchen Russlands. Dabei ist die grosse Mehrheit der Einwohner Zentralasiens, zumindest auf dem Papier, moslemisch. Aber dass die es hier nicht so eng sehen ist okay. Ansonsten wäre es wohl eine Anmassung gewesen tagsüber im Bus herzhaft in eine (Schweins-)Salami zu beissen – und das während des Ramadans. Zwar wurden von den Saudis viele neue Moscheen gesponsert, aber (unter dem Druck des Westens) wird die Religion überwacht und „reguliert“, damit sich extremistische Gruppierungen von Afghanistan oder Pakistan nicht in Zentralasien einnisten können.

Bischkek

Bischkek ist eine richtige Stadt. Mit viel Verkehr, Trolleybussen, Restaurants, Handy-Shops, Shopping-Malls, grossen Plätzen und Sehenswürdigkeiten. Im North“fake“ Laden erstanden wir uns eine zusätzliche Faserpelzschicht, frisch gefälscht aus China, für unsere Weiterreise. Das Tandem kriegte endlich eine neue Felge, die wir einem Tourenradler abluchsen konnten, der von hier aus nach Hause flog. Wir kriegten ein nigelnagelneues Zelt und sendeten ein Paket in die Schweiz. Dies erfolgte mal wieder auf ganz russky-bürokratzky Art: Natürlich musste der Inhalt erst mal peinlichst genau untersucht werden und die nötigen Formulare in vierfacher Ausführung (ohne Durchschlagpapier) ausgefüllt werden. Das Paket zukleben und dann in dicken Stoff einnähen. Dummerweise gab die Nähmaschine mittendrin den Geist auf. Oh, so sorry, wir sollen doch morgen wiederkommen. Wir waren schon über eine Stunde hier und wollten nicht unverrichteter Dinge abzotteln. Ob sie es denn nicht vielleicht von Hand zunähen könne? Nach einigen Ausreden und beachtlichem Murren machte sich dann die Dame in aller Seelenruhe daran, verschwand dann aber nach einer Weile. Als das Geplauder im Hinterzimmer nicht verebbte, schauten wir mal nach und entdeckten unsere Näherin beim gemütlichen Kaffeeklatsch. Ein paar Hörner ausfahren und die Dame war wieder auf ihrem Posten. Dreissig Minuten später war das Paket verschnürt. Fehlten nur noch die vierzig(!) Siegel, die sorgfältig im Zeitlupentempo auf die Nähte gedrückt wurden. Ein halbes Vermögen hinblättern und – gute Reise in die Heimat. Dann hatten wir blöderweise noch ein zweites Paket aufzugeben...

Wir hatten vor lauter Erledigungen mal wieder kaum richtig Zeit, uns in der Stadt umzuschauen. Was wir aber sahen, kam uns schon sehr russisch vor. Vor allem die Mode und vor allem bei den Frauen. Pumps, Miniröcke, Schminke. Ein krasser Unterschied zum Land, wo die schönen(!) Frauen traditionell gekleidet sind. Hier war es fast schon vulgär. Und in den omnipräsenten Musikvideos in Restaurants oder Bussen ging es hauptsächlich darum, viel nackte Haut in möglichst aufreizenden Posen darzustellen. Hauchdünn an der Pornografiegrenze vorbei. Nun, auch das ist Fortschritt, der Bruch mit der Tradition. Aber muss es denn so sein?

Weite Boulevards, grosszügige Plätze, Monumente aus viel Beton, Springbrunnen mit Light-Shows, synchronisiert zu russischer Marschmusik. Der Taxifahrer namens Dschingis legte eine Kassette ein und aus dem Autoradio trällerte Boney M. auf Russisch. Gute alte Hammer-und-Sichel-Nostalgie.

Wenn es in der Stadt dann plötzlich ungewöhnlich still wurde, wenn sich der Verkehr auf mysteriöse Weise verflüchtigte, wenn die Fussgänger den Atem anhielten und selbst die Vögel verstummten, wenn in den Strassen, Gassen und auf den Trottoirs jegliches Leben erlosch, dann war das ein sicheres Zeichen, dass in wenigen Augenblicken der Präsidentenkonvoi vorbeifuhr. Sirenen, Blinklichter, Polizeifahrzeuge und eine schwarze Limousine. - Schnipp! Und der Spuk war vorbei. Das Leben nahm wieder seinen gewohnten Gang, als sei nichts gewesen. Ein interessantes Intermezzo.

Zurück nach Sari-Tasch

Wir waren ja eigentlich bei der Einreise schon an der Abzweigung zur chinesischen Grenze vorbeigekommen und jetzt schlossen wir unsere Rundreise durch Kirgistan mit einem Zweitages-Marathon zurück dorthin ab. Die erste Etappe bis nach Osch im Auto, die zweite im Lastwagen. Wenn man nach China fährt, ist es kein Problem mit einem Laster mitzufahren, denn alle sind leer. Die Länder Zentralasiens haben wohl nichts zu bieten, was die Chinesen interessieren könnte. Nicht ideal für die Exportwirtschaft aber praktisch für uns. Die Nacht an der Grenzstation verbrachten wir zusammen mit unseren beiden Chauffeuren in der Führerkabine. Wir beide zusammenpfercht über Fahrer- und Beifahrersitz verteilt. Training für das bevölkerungsreichste Land der Welt...



17.11.11 Geraldton, Australien

Westaustralien - das ist Natur pur. Und zwar in scheinbar endlosen Dimensionen sogar! Nicht nur ...
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"Life is like a box of chocolates... you never know what you're gonna get."

"Das Leben ist wie eins Schachtel Pralinen... du kannst nie sicher sein, was du erwischst."

Aus „Forrest Gump“



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