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Stopover SchweizLustig ist das Zigeunerleben



9. Februar 2006 - 1. März 2007

Etwa ein halbes Jahr war geplant, es wurde dann ein ganzes daraus - bei uns dauern eben auch die Pausen etwas länger... Unser "Stopover Switzerland" dehnte sich also auf zwölf Monate aus, was nur ganz zufällig zwei Mal Luzerner Fasnacht mit einschloss. Nun, es bekam uns nicht nur deshalb sehr gut, da zeitlich so optimal gelegen, sondern weil von Anfang an alles bestens klappte. Sprich: Wir fanden beide subito einen Job, den wir fast nach Belieben verlängern und somit schön brav Geld scheffeln konnten, um mit gefülltem Geldsäckel zum zweiten Teil unserer Reise zu starten.

Um nicht allzu sesshaft zu werden und Gefahr zu laufen, dass wir uns zu einer Fortsetzung unserer Reise gar nicht mehr aufraffen können vor lauter Gemütlichkeit, suchten wir für unseren Aufenthalt zuhause bewusst keine eigene Wohnung. Das bedeutete, dass wir nicht weniger als sechsundzwanzig Mal in einem Jahr unsere Koffer packten und umzogen. So richtig zigeunermässig mit einem Kombi voller Taschen und Papiertüten. Aber jedes Mal durften wir uns dafür auf eine schöne Zeit in einem neuen trauten Heim freuen. An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an all unsere lieben Freunde, bei denen wir hausen durften, die uns ihre Wohnung samt Garten und Haustieren überliessen oder uns gleich im Kreis ihrer Familie aufnahmen. Zwar konnten wir uns jederzeit in unser Reduit in den Bergen zurückziehen, aber in der Stadt zu leben war halt schon schön und vor allem praktisch.

Haben wir schon erwähnt, dass es einem in gewissen Ländern einfach den Ärmel reinzieht? Das passierte uns vor ziemlich genau einem Jahr am Flughafen in Kloten (jaja, sogar in Züri kann einem das passieren...). Wir fühlten uns gleich wieder pudelwohl und zuhause in der schönen beschaulichen Schweiz. Unser Bammel war also ganz und gar nicht gerechtfertigt - im Gegenteil, wir genossen während eines Jahres all die Vorzüge der kleinen, feinen, wohl geordneten, herausgeputzten und überaus freundlichen Eidgenossenschaft. Und wenn das jetzt nach Heuchelei tönt, es gibt wohl kein Land, das in all diesen Punkten konkurrieren kann. Nicht, dass wir nicht viele andere schöne Flecken gesehen und erlebt hätten, oh nein, da gibt es eine ganze Menge. Und vielfach hängt ja, wie man etwas erlebt vor allem auch mit der momentanen Situation und der inneren Einstellung ab. Und so wie es den Anschein machte, stimmte die bei uns. Kein Wunder, wir konnten uns ja auch auf einen zweiten Teil unserer Reise freuen.



17.11.11 Geraldton, Australien

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"Toleranz ist die Tugend eines Menschen ohne Vorurteile."

G.K. Chesterton



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